Der Mythos des Berliner Techno-Clubs hat sich in seinen mittlerweile 30 Jahren bei Menschen überall auf der Welt zu einem Statement des scheinbar grenzenlosen Erlebnisses jenseits des Main- streams manifestiert. Auf Industrie-Brachen, in still- gelegten Energiewerken oder auf verwilderten Wassergrundstücken sind nach der Wendezeit blühende Zentren der elektronischen Musikkultur entstanden. Frei von der Etikette des zu statischen Alltags erschaffen mutige kreative Künstler und Clubbetreiber Woche für Woche Berliner Techno-Musik in all ihren Facetten. Der Sound des puristischen Techno, wie er Anfang der 90er Jahre aus Detroit nach Berlin kam und hier weiter verfeinert wurde, bildet dabei das musikalisch stärkste Fundament. Als “Industrial” lässt sich der Look des klassischen Technoclubs in seinen stilbildenden Merkmalen von Außen- und Innenarchitektur gut beschreiben. Locations, vormals erbaut aus dicken Betonwänden, mächtigen Säulen und Stahl-konstruktionen, die unzerstörbar scheinen. Die Ausstattungen der ehemaligen Industriewerkstätten oder Energie-erzeugungsräume tragen seither zum grundlegenden Element des klassischen Techno-clubs bei und bilden eine Symbiose mit den Elementen, die minimalistische Techno-Musik ausmachen. Das Erlebnis im Techno Club wird hier zum metaphysischen Ereignis.
Anfang der 2000er Jahre entwickelte sich ein weiteres Berlin-typisches Club-Genre: OFF-Space Techno findet in verwunscheneren Arealen statt als beim gewohnten Club in seinem kalten, metallisch anmutenden Look. Seine Definition beinhaltet weniger BPM, dafür verspultere, melodiösere elektronische Sounds. Hippyesker Techno oder Zirkusdisco, die im Volksmund veredelten Begriffe treffen nur eine oberflächlich betrachtende Sichtweise auf diese Weiterenwicklung des Techno-Clubs – vagabundengleiche Bündnisse, die sich besonders im Stadtteil Friedrichshain / Ostkreuz / Nähe Spree etabliert haben. Der Begriff OFF bezeichnet das kreative Schaffen in einem Kontext, der meist im Zusammenhang mit junger Kunst steht, die noch frei vom kommerziellen Druck des Kunstmarktes ihre Bühne finden kann. Das subversive Programm im OFF-Space Techno zeichnet sich durch eine wildere Mixtur an Mottopartys und eine rege Experimentierfreudigkeit aus.
Kay-Uwe Lenk *DASFAX | Techno Berlin
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